„Thats South Africa, my Man!“

Nur drei Monate noch. Es beginnt die Zeit, um zurück zu blicken, zu reflektieren, sich zu erinnern und um nach vorne zu schauen. Aber auch, um langsam loszulassen. Nicht nur vom Projekt, sondern auch von den Menschen und dem Land, in dem ich seit 8 Monaten lebe, arbeite und lerne.

Vielleicht ist es noch zu früh, um darüber nachzudenken: an den Rückflug am 15. August, an die Leute, die in Deutschland schon auf mich warten, an das (andere) Leben und die neuen Dinge, die ich mache, wenn ich wieder zu Hause bin.

Doch aus den gemeinsamen Gesprächen mit den anderen Freiwilligen entsteht für mich ein Bild. Alle denken an das Zuhause in Deutschland. Und doch sehen viele ihr jeweiliges Projekt in Südafrika, ihre Stadt, in der sie arbeiten oder das Township, in dem sie stationiert sind, als ihr Zuhause an. Es ist eine Mischung aus Euphorie über die vielen neuen Begegnungen mit den Menschen hier und dem Trennungsschmerz vom liebgewonnen Land Südafrika. Hier paaren sich die Traurigkeit über den nahen Abschied mit dem Heimweh nach Deutschland, das auch wieder eine Aufbruchsstimmung innehat…

In der vergangenen Zeit, vom Zwischenseminar im Februar und bis hin in den Mai, waren wir im Mosaic Projekt damit beschäftigt, viele Besucher zu empfangen, z.B. von der NWU, von verschiedenen Unternehmen oder auch von staatlichen Organisationen wie Kuhlissa, welche ein Mobbing-Präventions-Programm den Kindern nahebrachten. Vor allem die NWU ist beliebt bei den Kindern. Zum einen durch ihre Musikstunden und während der Talent-Weiterbildung und zum andern aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft bei der Hausaufgabenunterstützung der Kinder. Aber auch Besuch aus Deutschland hatte für etwas Abwechslung gesorgt.

Bereits im März haben wir wieder ein Holiday Programm vorbereitet. Dieses Mal mit dem Schwerpunkt auf Bildung. Hierfür vereinbarten wir mit der Feuerwehr und der Polizei Termine, um den Kindern zu zeigen, was die Tätigkeit eines Feuerwehr-/Polizeibeamten beinhaltet. Den Kindern, insbesondere den Jüngeren, wurden Ausrüstung, Kleidung und Werkzeug gezeigt, die genutzt werden bzw. zum Einsatz kommen. Sie waren hochinteressiert.

Nach den südafrikanischen Parlaments-Wahlen Anfang Mai ist in Potch vieles ruhig geblieben. Mit dem Sieg der ANC (African National Congress) und der absoluten Mehrheit im Parlament, versucht der alte und neue Präsident Cyril Ramaphosa, die die Korruption im Land zu bekämpfen. Viel Veränderung hat man bisher nicht gesehen. Alles scheint seinem gewohnten Ablauf weiterzugehen. Hohe Arbeitslosigkeit, ein lückenhaftes Bildungssystem und die Unzufriedenheit in den Townships über die mangelhafte Grundversorgung, insbesondere von Strom und fließendem Wasser. Hier gibt es viel zu tun und Herr Ramaphosa an der Spitze des ANC ist stark gefordert, seine Wahlversprechen in die Tat umzusetzen!

Eines hat sich jedoch drastisch geändert: Das Wetter und die Temperatur. Wenn ich nur ´ne Heizung hätte oder einen Luftheizer!!! Hier ist gerade Winter. Vor allem morgens und abends müssen wir uns warm und dick anziehen, da es nur um die 3 Grad sind (manchmal sogar kälter). Aber das gehört zum Winter dazu. Fazit: Auch in Südafrika braucht man ´ne dicke Jacke und warme Schuhe.

Der einzige Kommentar unserer Projekt-Mitarbeiterin Pretty dazu ist: „That’s South Africa, my man!“

Ferien!

15.MÄRZ!!! SCHULE AUS!!!

Nach einen Start ins neue Schuljahr stehen jetzt die Osterferien an. Zeitgleich aber auch der Beginn des Holiday Programms in Mosaic. In der kommenden Wochen werden Katha, Pia und ich mit unseren anderen Mitarbeitern das Programm durchziehen. Besonderheit ist diesmal, dass neben dem Spaß auch Bildungsprogramme anstehen.

Zum einen haben wir Kontakt mit der Polizei und der Feuerwehr aufgenommen. Hier sollen vor allem die kleinen Kinder den Beruf eines Feuerwehr- oder Polizeibeamten näher kennen lernen und selbst entdecken. Hierfür kommt die Feuerwehr mit einem Einsatzwagen extra zum Center, damit die Kleinen die Gerätschaften auch mit eigenen Augen und Händen bestaunen können.

Aber natürlich, wie es sich für Ostern gehört, haben wir einen kleine Ostereierjagd vorbereitet. Wir verstecken Süßes und Leckereien auf den Gelände von Mosaic und lassen dann die Kinder selbst suchen. Hoffentlich werden sie alles finden, nicht das etwas für uns Volunteers übrig bleibt. 🙂

Bis einschließlich Freitag den 22.03 geht das Holiday Programm. Danach haben wir auch selber Ferien. Katha und Pia wollen beide in den Kruger National Park, während ich besuch aus Deutschland bekomme.

Meine Freundin und ihre beste Kumpanin sind diesen Montag erst angekommen. In Johannesburg gelandet, ging es auch für sie in meine Heimatstadt Potch und natürlich wollte ich ihnen so viel zeigen wie es geht. Für uns geht es am Samstag für eine Woche nach Kapstadt. Dort wollen wir so viel sehen und erleben wie es nur geht.

Natürlich werden auch Fotos von unserer Reise dahin gemacht und mit der neuen Kamera sollten ein paar gute Bilder dabei entstehen. 🙂

Life Lessons für Groß & Klein

Viele „Life Lessons“ über „Bullying“ (Tyrannisieren), „Child Abuse“ (Kindesmissbrauch) und „Teenage Pregnancy“ (Teenager-Schwangerschaft) wurden in letzter Zeit in Mosaic eingebracht…

Sicherlich fragt sich der eine oder andere „Was sind Life Lesson?“ Für uns ist das Alltag und Arbeitsvokabular. Life Lesson bedeutet „Lernen über das Leben“. Diese Lerneinheiten haben zum Ziel, Aufklärungsarbeit zu leisten, auf Folgen und Auswirkungen hinzuweisen sowie Schutz- und Verhütungsmaßnahmen aufzuzeigen.

Unsere Life-Lessons waren sehr hilfreich für die Kinder, vor allem für die jüngeren. In mehreren Kurzvorträgen wurden Folgen von und Präventionsmaßnahmen für Bullying erklärt. Unterrichtet wurde, wie man mit Verlusten oder Rückschlägen umgeht und vor allem auch über Erkennungmerkmale von Missbrauch.

Für die älteren Kinder und Jugendlichen in Mosaic ist dies nicht unbedingt etwas Neues, viele von ihnen haben die Themen schon in den Schulen besprochen oder im Mosaic-Projekt mitbekommen. Ihr Interesse an den Vorträgen hielt sich daher leider in Grenzen, obwohl diese Themen hier leider mehr den Alltag bestimmen bzw. vorkommen als z.B. in Deutschland.

Was ich selbst aus den Vorträgen mitnehmen konnte, war, dass viele Kinder und auch Erwachsene nur ein geringes Interesse haben, sich mit Teenager-Schwangerschaften oder Kindesmissbrauch auseinander zu setzen. Und ich habe mich selbst gefragt, ab welchem Alter oder zu welchem Zeitpunkt Kindesmissbrauch hier thematisiert werden sollte und welche Maßnahmen zur Verhütung und Bestrafung geeignet sind. Die Rechtsauffassungen in Deutschland und Südafrika sind vielleicht ähnlich, aber der Alltag unterscheidet sich auch in diesem Punkt doch deutlich.

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Im meiner bisherigen Zeit hier in Mosaic habe ich erlebt, dass in vielen Haushalten eine Art „Spanking“ (leichte Schläge) ziemlich etabliert sind. Ich lehne das ab. Wenn ich die Kinder beaufsichtigen und z.T. auch erziehen muss, versuche ich das mit Worten und Gesprächen.

Die Ursachen von körperlichen Übergriffen und häuslicher Gewalt liegen bestimmt darin, dass viele Eltern als Kinder selber diese Erfahrung machen mussten und nun die gleiche Erziehung an ihren eigenen Kindern anwenden. Ihnen allen andere Möglichkeiten aufzuweisen, ist jedoch eine guter Schritt, um ein Umdenken in Gang zu setzen und Schläge, Missbrauch etc. in den Familien zu verhindern.

Nach all diesen ernsten Life Lessons freuten sich die Kinder darauf, wieder mit dem „Talent Development Programm“ anzufangen: Basteln, Fußball und auf Instrumenten spielen. Vor allem die „Music People“, die Musikstudenten von der Universität in Potchefstroom, wurden von den Kinder vermisst. Hierüber gibt es irgendwann einen eigenen Eintrag und auch ein paar Fotos…

 

Lebenszeichen

Nach langem Warten und etlichen Laptop Problemen ist es nun wieder so weit…

ICH BIN WIEDER DA!!!

Ja ja, ich habe vieles nachzuholen und möchte euch alle auf den neusten Stand bringen über Südafrika, meine Arbeit und natürlich meine Erlebnisse.

Das beste zuerst: Der Urlaub über Weihnachten/Silvester war total erholsam und voller Eindrücke. Er gab uns allen neue Kraft und Inspirationen für das neue Jahr. Nicht nur dass ich viel von Südafrika sehen konnte – ich hatte viel mehr Zeit, die ich mit gleichaltrigen „Locals“ verbringen konnte als es sonst im Alltag üblich ist.

Vor allem in meiner letzten Woche der Ferien war ich fast jeden Tag mit einer anderen geselligen Truppe unterwegs gewesen. Sei es bei einer Hausfeier, einem Festival oder einfach nur den Sonnenuntergang beim Potchdamm betrachten.

Ich bemerke zudem mehr und  mehr, dass ich jetzt eher auf Leute zu gehe, sie frei heraus anspreche und in einen Diskurs über Gott und die Welt verwickle. Oder manchmal einfach nur mit ihnen tanze…

 

Mit dem neuen Jahr wurde viel in unserem Projekt Mosaic Potch umgestellt. Nicht nur zwei neue Mitarbeiter bekamen wir dazu, sondern auch einen neuen Manager. Wir haben diese herzlich aufgenommen und arbeiten bisher reibungslos miteinander. Aber mit diesen Umstellungen war auch der Abschied von lieb gewonnenen Menschen verbunden. Mosaic hat nicht nur seinen langjährigen Manager Minky Geel verabschiedet, sondern auch unsere Freundin und Mitarbeiterin Megan. Beide sind uns sehr ans Herz gewachsen und man merkt in Mosaic, dass etwas fehlt. Doch dies hält uns nicht davon ab, motiviert und mit Spaß nach vorne zu blicken und weiterhin einen guten Job zu machen.

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Dimakatso (neue Mitarbeiterin)
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Tombidswa (neue Mitarbeiterin)

Betrüblich und eine Belastung für uns und das Projekt ist, dass zwei der größten Spender abgesprungen sind und Insolvenz angemeldet haben. Darunter auch die Firma, welche den Familien Essen zu kommen ließ. Es fehlt vor allem an Geld für die Versorgung der Familien, den Swop Shop, welcher für die Kinder des Township Essen und Schulzeug anbietet sowie Outings oder kleinere Ausflüge (z. B. zum Pool). Wir überlegen noch, wie wir das Projekt unterstützen können, um wieder an regelmäßige Spenden zu kommen.

In der letzten Woche, die wir mit Megan in Potchefstroom verbracht haben, wollten wir so viel unternehmenm wie es nur ging: An den Pool fahren, im Café gemeinsam Kuchen essen und Kaffee trinken und an den Abenden in der Runde mit den anderen Freiwilligen quatschen und Gesellschaftsspiele spielen. Trotz eines traurigen Abschiedes haben wir uns geschworen, den Kontakt zu halten und uns alle paar Wochen zu treffen. Ich vermisse sie, vor allem da sie immer sehr strukturiert und gleichzeitig sehr offen war für neue Eindrücke und Ideen. Sie hat uns alles erklärt in Mosaic und war immer sehr geduldig.  Sie hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und eine Lücke in Mosaic.

Erst vor kurzem hatten wir unser Zwischenseminar vom 13. – 17. Februar. Auf dieses freute ich mich sehr, besonders darauf, die Supervisor und die große Gruppe der anderen deutschen DSJW-Freiwilligen wiederzusehen. Ich finde, dass wir eine sehr entspannte Truppe sind, über alles reden und auch gerne und gut feiern können :-))

Wir tauschten uns über unsere Eindrücke, Erfahrungen und Entwicklungen aus, aber auch, wie wir persönlichen und kulturellen Konflikten begegnen können. Aber auch politische Problematiken und gesellschaftliche Konflikte wurden wieder aufgegriffen und diskutiert. Vor allem die anstehenden Provinz- und Nationalwahlen, die im Mai stattfinden sollen, waren ein wichtiges Thema in dem Seminar. Ich selbst fand es sehr hilfreich und bereichernd, sich selbst über die bisherigen sechs Monate zu reflektieren und sich Ziele für die weiteren sechs Monate zu setzen.

Sechs Monate sind es schon…?

Ehrlich: Bei mir sind diese sechs Monate wie im Flug vergangen. Natürlich habe ich oft an meine  Heimat gedacht und an Menschen, die ich liebe. Doch ich erlebe und erfahre hier so viel über mich und andere Menschen und Kulturen. Es ist eine vollkommen andere Mentalität, die man hier erlebt und selbst mitlebt. Man erlernt nicht nur die Adaption und Akzeptanz einer vollkommen anderen Kultur, sonder man erlernt, was es bedeutet, Mensch zu sein, sich Zeit zu nehmen und zu reflektieren. Auch wenn es bedeutet, dass man Schwächen erkennt, die man vorher eigentlich nicht wahrgenommen hat oder wahrnehmen wollte. Bisher verbinde ich nur Positives mit Südafrika.

Ein kleiner Einblick ins Projekt

Bisher habe ich recht wenig über meinen Arbeitsalltag und meine Tätigkeit im Projekt preisgegeben. Hier also mal eine kleine Zusammenfassung.

Aufstehen am Montag-Freitag um 6.30 Uhr. Abfahrt 7.30 zum Projekt. Angekommen sammeln wir erstmal die Kinder ein, die in die Schule müssen. Dannach fahren wir zwei verschiedene Schulen an, einmal Bafeny und Naledi. Beide liegen ziemlich zentral im Township. Immer wieder wollen die Kinder mit uns im Auto spielen oder singen, was natürlich morgens etwas anstrengender ist als sonst.

Nachdem alle Kinder in ihren Klassen sind, geht es um 8.00 Uhr zurück ins Projekt. Besprechungen mit allen Mitarbeitern, Planung und Unterrichtsvorbereitung stehen an. Mathematik, Englisch, Lesen und Schreiben. Aber auch Spiele und Freizeitgestaltung darf nicht zu kurz kommen, vor allem wo jetzt im Oktober die ersten Ferien anstehen.

Damit sind wir erstmal bis 11.30 Uhr gut beschäftigt, doch zum Glück ist jetzt Mittagspause wo wir mal kurz nach Hause fahren können – bis es um 14.30 Uhr wieder losgeht…

Auch hier erstmal wieder Kinder und Jugendliche einsammeln, die jetzt Schulschluss haben und diese zu ihren Häusern bringen. Zum Glück übernimmt auch unser Taxifahrer Kananelo mit seinem 16-Sitzer eine große Rolle hierbei.

Dann beginnt die wahre Arbeit. Um 15 Uhr beginnt das After-School-Programm. Die Kinder bekommen erst was zu Essen und Trinken und wollen anschließend dann bespaßt werden. Entweder spielt Pia und Katha mit den kleinen. Aber wenn diese zwischendurch mal nicht können, stürzen sich diese direkt auf mich. Sie wollen geschleudert werden. Hochgeworfen oder -gestemmt werden. Auf den Rückengetragen werden oder wie Superman fliegen. Das bedeutet statt Gewichten, Kinder stemmen.

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Kurz zusammengefasst: Ein teils echt anstrengendes Workout.

Um 16.00 Uhr, nachdem wir gesungen und getanzt haben beginnt dann der Nachmittags Unterricht im After-School-Programm. Meistens lesen wir Bücher auf Englisch, eignen uns neues Vokabular an, Rechnen, Lesen, Schreiben oder Malen an unterschiedlichsten Themen rum. Derzeit lesen ich mit meinen Kindern, der „Power-Group“ (Klassen 6-8, 9 Kinder), ein Buch über Hunde. Das haben sie sich selbst ausgesucht, auch wenn manche von ihnen eigentlich Angst vor Hunden haben.

Eine spezielle Tätigkeit die ich noch übernehme sind Einkäufe, Botengänge oder Fahrdienste. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag gehts hierfür los. Hierbei muss ich nicht nur alle Orte kennen und Läden bei denen wir Einkaufen, sondern auch mich erstmal auf den Linksverkehr einstellen. Eines dieser Probleme habe ich durch einen guten alten Freund gelöst – Google Maps – und natürlich Megan welche mir alles wissenswerte gezeigt und erklärt hat.

Bisher macht mir meine Arbeit sehr viel Spaß, auch wenn es anstrengend ist, aber es ist erfüllend und bisher würde ich sie gegen nichts eintauschen.

 

Unsere WG

Ich dachte anfangs: „Mit drei Mädchen, zusammen in einem Haus?! Ob das gut geht? Und wie werde ich mich bei so viel Frauenpower bewähren können?“

Wie sich herausstellte, passe ich sehr gut hier hin.

Megan (aus Südafrika), die uns immer mit ihren wunderbaren Gesprächen bei Laune hält und für tolle Abende sorgt, Pia, welche durch und durch organisiert ist und dafür sorgt, dass hier nicht das Chaos ausbricht, und Katha, die vor allem die Ruhe selbst ist und uns mit ihrer Musik den Arbeitsalltag leichter gestaltet. Ach ja…und dann meine Wenigkeit – Müllschlucker und Putzfink.

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Im großen und ganzen ergänzen wir uns verdammt gut. Motivieren uns gegenseitig. Können über vieles offen sprechen und haben wie in jeder Wohngemeinschaft unsere Meinungsverschiedenheiten, die wir jedoch immer schnell klären können.

Ich hoffe, dass wir über das Jahr noch stärker zusammen wachsen. Nicht nur als Wohngemeinschaft, sondern auch als Freunde.

Einleben

Tatsächlich war es nicht all zu schwer, sich in Potch einzuleben…

Da Magen schon mehr als ein halbes Jahr in dem Projekt tätig ist, kennt sie den Ort und das Projekt in und auswendig. Einziges Problem ist manchmal die Sprache, aber da wir uns meist auf Englisch unterhalten können, ist alles machbar.

Etwas herausfordernder sind da die Kinder und Jugendlichen, die uns, da wir noch neu und unerfahren sind, immer wieder auf die Probe stellen und austesten. Aber generell sind sie super freundlich. Besonders ihre Offenheit, die sie trotz oder gerade aufgrund der markanten Unterschiede leben, gefällt mir.

Ohne Magen und die anderen Mitarbeiter/innen wäre der Einstieg  in unser Projekt sicher nicht so leicht gewesen. Deswegen auch mal an dieser Stelle ein großes Dankeschön!

Eine kleine Überraschung für uns alle war, dass eine Mitarbeiterin, Miss Eva, uns dazu einlud, am Wochenende zu einer Party ins Township zu kommen. Diese hatte sie mitorganisiert und kannte daher die Leute.

Als wir dort ankamen, bemerkten wir schnell, dass WIR die einzigen „Andersfarbigen“ waren. Das hielt uns aber nicht davon ab, mit den „Locals“ ins Gespräch zu kommen und auch mal richtig mit ihnen zu tanzen. Nach einer Weile wurden viele auf uns aufmerksam und freuten sich über unsere Anwesenheit und luden zu weiteren Partys ein.

Im Großen und Ganzen war es eine tolle erste Woche – etwas anstrengend – aber mit so vielen neuen Begegnungen, Eindrücken, Freunden und herzlichen Momenten, dass sich alle Mühen ausgezahlt haben.

Ich bin froh, dieses Freiwillige Soziale Jahr angetreten zu haben und bin überzeugt, dass ich hier etwas Gutes bewirken kann.

Aufbruch nach Potch

Schnell nochmal schauen, ob man nichts vergessen hat. Dreimal zurückrennen, um sich WIRKLICH zu vergewissern, dass man Handy und Laptop schon im Rucksack hat.

Und los geht’s…

…nach Potchefstroom in das Mosaic Projekt. Nach all der Vorbereitung und Planung ist es nun soweit: Potch ist zum Greifen nah. Nach einer etwas holprigen Fahrt mit unserem Fahrer Kanalego, der ebenfalls im Mosaic Projekt (als Taxifahrer) arbeitet, erreichen wir Potchefstroom.

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Als wir in die Louwstreet einfahren und unser Haus sehen, in dem wir nun ein Jahr wohnen werden, steht schon jemand erwartungsvoll davor. Es ist Megan, ebenfalls eine „Freiwillige“ (aus Südafrika!), die uns mehr als herzlich in unserem gemeinsamen Heim begrüßt. Man merkt ihr die Freude an. Sie weiß gar nicht so richtig, womit sie anfangen soll: ob sie uns erst die Mall zeigen soll, das Uni-Gelände, das Projekt-Gelände, das Township, den Park und und und…

Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns dazu, erstmal Organisatorisches an diesem Sonntag zu klären und auszupacken. Doch ihre Aufgeregtheit sprang auch schnell auf uns über. Als alles erledigt ist, machen wir uns auf zur Moi-River-Mall („Schöner Fluss-Einkaufszentrum“). In dieser zeigt uns Megan, wo sie einkauft und gerne Pizza essen geht, was wir dann auch machen.

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Im Anschluss geht es direkt weiter zum Uni-Gelände mit anschließendem Eis essen. Und zu guter Letzt machen wir einen kleinen Abstecher in das Mosaic-Gelände in Ikaheng, dem Township von Potch.

Unser Mosaic-Gelände befindet sich neben etlichen Wellblechhütten und Müll am Rande des Townships. Als wir in die Straße einbiegen, sehen wir schon etliche Kinder, die zum Projekt gehören. Wir kommen nicht einmal dazu, die Türen zu öffnen, so schnell waren die Kinder bei uns. Freudig springen sie uns in die Arme, wollen mit uns spielen und unsere Namen wissen. Die Zeit vergeht so schnell, dass wir gar nicht bemerken, dass es schon Abend ist.

Ich fühle mich, als wäre ein Sturm über mich hinweggefegt – so viele Eindrücke und Gefühle…

Es ist spät und langsam zieht es auch mich ins Bett. Morgen steht dann der erste richtige Arbeitstag  für uns an.

5 Tage Game Lodge…

Seminar, Safari, Staunen…

Die ersten fünf Tage nutzten wir nicht nur, um beim Ankunfts-Seminar unser Wissen  über Südafrika noch mal aufzufrischen, sondern auch die wildere Seite von Afrika zu sehen und hautnah zu erleben.

Bei einer kleinen Safari-Tour, sahen wir die ersten Giraffen, Zebras und Springböcke. Auch Löwen bekamen wir zu Gesicht, leider – oder zum Glück – aber nur hinter Schloss und Riegel. Als uns der Guide nämlich in das Gehege führte, schauten uns 20 hungrige – sehr hungrige (!) – Junglöwen an, die uns für ihr Mittagessen hielten. Da war ich doch froh, dass diese hinter Zäunen waren.

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Vor allem jedoch nutzen wir diese Zeit, um den Gruppen-Zusammenhalt zu stärken, denn wir sind in den nächsten 12 Monaten aufeinander angewiesen. Immer wieder gab es Ice-Breaking-Games, die das „Eis zum schmelzen bringen“ sollten. Ja, wir lernten uns besser kennen 🙂 – nicht zuletzt durch eine X-treme-Team-Challenge, bei der wir uns zusätzlich  sportlich aktiv durch Südafrika bewegten.

Alles in allem war es eine super Erfahrung mit all den Freiwilligen und Supervisoren. Die Zeit hat uns als Gruppe näher zusammen gebracht, wodurch auch der Abschied von manchen Leuten schwer fiel. Jeder geht nun in sein Projekt – und manche Leute werde ich erst in einigen Wochen/Monaten wiedersehen.

 

SA in a Nutshell

Game Lodge

Hier soll also das Briefing für unsere spezifischen Projekt stattfinden – und hier erhalten wir noch einmal einen Überblick über Südafrika…

Das Game-Lodge-Gelände liegt in einem Naturschutzgebiet. Echt beeindruckend!

Zunächst bringen wir unser Gepäck in die uns zugeteilten Hütten, in denen wir für die nächsten Tagen Quartier beziehen. Da die Game Lodge Inhaber wussten, dass wir kommen, können wir direkt nach unserer Ankunft unsere erste südafrikanische Mahlzeit genießen: Burger mit Beef und einer ordentlichen Portion Butter und Mayonnaise. Richtig Lecker!!! Und so üppig, dass einem fast die Beef-Bulette aus dem Burger rausfällt.

Wie es weiter geht und ging, erfahrt ihr bald.  Hoffe, dass dann auch Fotos hochgeladen werden können.

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